Seit meiner Fortbildung zum Erlebnispädagogen weiß ich die Nächte im Wald sehr zu schätzen. Kein Strom, keine Geräusche und auch sonst kein Luxus, den die heimische Wohnung sonst so für mich bereit hält. Daher zieht es mich häufig für ein bis zwei Nächte in den Wald, wo ich mein Lager aufschlage und zum Einschlafen den Geräuschen der Tierwelt und der Bäume lausche. Dieses Mal durfte ich dabei in der Heimplanet-Höhle “The Cave” übernachten.
“The Cave” ist auf Cave Away Tour! Irgendwo im Netz stieß ich auf die freudige Nachricht, dass man sich für die Tour bewerben und das Zelt ein paar Tage lang testen kann. Also: Anmelden und abwarten. Ich kannte “The Cave” schon, da ich der interessanten Konstruktion bereits im Februar 2011 einen Artikel gewidmet hatte. Die Jungs von Heimplanet hatte ich mittlerweile auch schon auf der OutDoor in Friedrichshafen getroffen und nun stand es bei mir im Flur: The Cave.
Zugegeben, als ich nach Hause kam und den riesigen Transportkoffer sah, spielten sich vor meinem inneren Auge Horrorszenarien von überdimensionalen und kiloschweren Rucksäcken ab, ich mit einem solchen Rucksack im Wald. Auch nach dem Öffnen der Box wurde mir klar: Die Aufblashöhle ist nichts für mehrtägige Rucksacktouren. Eine riesige weiße Luftpumpe begrüßte mich nach dem Hochklappen des Deckels und eine etwa 40 x 30 x 15 cm große Umhängetasche ließ darauf schließen, dass sie “The Cave” beheimatet. Vorbei also der Traum von der mehrtägigen Tour durch die Eifel, bei der ich in der Luftschloss-Höhle übernachten wollte. Planänderung.
Ich entschied mich also dazu, das Zelt bei einer meiner Übernachtungen im Wald einzusetzen. Also ab in den Wald zwischen Zweifall und Mulartshütte, Auto abstellen und samt Umhängetasche und Luftpumpe in ein mir schon bekanntes Waldstück. Und wie baut man das Zelt nun auf? Nichts einfacher als das! Raus aus der Tasche, auf dem Boden ausbreiten, vier von fünf Ventilen schließen und die Luftpumpe an Ventil Nummer 5 anschließen. Nun war Manpower gefragt. Pumpen, pumpen, pumpen! Ich hörte die Luft durch die kleinen Luftkanäle schießen und binnen weniger Sekunden stand “The Cave” in seiner vollen Pracht vor mir. Luftpumpe abklemmen, Ventil zudrehen, fertig.
Das Abspannen des Zeltes gestaltete sich einfacher als gedacht: Die Spannseile verlaufen parallel zum Boden und ließen sich mit wenig Kraftaufwand im Boden verankern. Keine nervigen Spannseile, über die man gerne mal im Dunkeln fällt. Top!
Auch die Innenausstattung des Zeltes konnte überzeugen. An fast allen Seiten gab es genug Fächer um seine Ausrüstung zu verstauen. Außerdem konnte die kleine Fußmatte zwischen dem Außen- und Innenzelt punkten. Sehr durchdacht und gerade bei schmuddeligem Wetter hilfreich.
Ich machte Fotos von der Konstruktion, die im Wald wie ein Alien wirkte und nutzte die letzten Minuten vor der Dämmerung für einen kleinen Spaziergang durch den Wald, der mich auf ein paar geplanten Umwegen zurück zum Auto führte, wo ich das Inventar für die Nacht noch holen musste. Mitsamt Kocher und Nahrung, Schlafsack und Isomatte machte ich mich auf den Weg zurück zum Zelt. Nun konnte die Nacht kommen.
Und sie kam – und mit ihr der Regen. Das Wetter in der Eifel. Ich hätte es wissen müssen. Stundenlang prasselte der Regen auf das Zelt und die windgepeitschten Fichten sangen ihre Lieder. An Schlafen war nicht zu denken. Als ich am nächsten Morgen das erste Ventil der Lufthöhle für den Abbau entfernte, sprach es genau das aus wie ich mich fühlte. Pffffft!